Das Warenhaus Potsdam wurde 1888 vom Erbauer F. Schwarz an den Kaufmann Hermann Ploschitzki verkauft und 1905 als Neubau des Warenhauses errichtet. Es befindet sich auf der beliebten Einkaufsstraße, der Brandenburger Straße in Potsdam. Schon 1906 wurde das Gebäude als Warenhaus weitergeführt. 1910 wurde das Gebäude mit einer Interessengemeinschaft mit den Unternehmen M. Hirsch und Lindemann & Co. zusammengeschlossen. Zwischen 1928 und 1929 erhielt das Warenhaus einen Erweiterungsbau einer ehemaligen Brauerei in Richtung Jägerstraße. 1929 erfolgte dann die Fusion zwischen Lindemann & Co AG mit der Rudolph Karstadt AG, dessen Namen das Kaufhaus seit 1931 trägt.
Unter Einfluss des weitgehend antimodern geprägten Kulturverständnisses des Nationalsozialismus erschien die Warenhausfassade an der Brandenburger Straße wegen ihrer Länge als maßstabssprengend und wegen ihrer vom Jugendstil beeinflussten Bauzier als unpassend zur vom Biedermeier bzw. vom Klassizismus geprägten Potsdamer Baukultur. Während die Dimensionen des Gebäudes nicht ohne erheblich wirtschaftliche Schädigung der Eigentümer und Nutzer reduziert werden konnten, erreichte man jedoch wenigstens die Bereinigung der Fassade von den negativ beurteilten Einzelheiten: 1937 wurden alle Dekorelemente entfernt und die Dachausbauten rückgebaut.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Karstadt-Warenhäuser in der Sowjetischen Besatzungszone enteignet, das Potsdamer Haus beherbergte zu Zeiten der DDR ein Warenhaus der Kette Konsument, das nach der Wiedervereinigung zunächst von der Horten AG betrieben wurde, bevor es wieder von Karstadt übernommen wurde. Nach einem Dachstuhlbrand im Jahr 1995 wurde das Haus geschlossen.
Ab Herbst 2003 wurde das leerstehende Gebäude für eine Summe von 50 Millionen Euro saniert, wobei größere Teile abgerissen und neu errichtet worden sind. Nach 16-monatiger Bauzeit eröffnete darin am 10. März 2005, dem Jahr des 100-jährigen Jubiläums, unter der Bezeichnung Stadtpalais Potsdam wieder eine Karstadt-Filiale. Bei dem Umbau blieben nur die unter Denkmalschutz stehende Fassade und der imposante Lichthof erhalten, der mit seiner farbverglasten Lichtdecke neben dem Karstadt-Warenhaus in Görlitz das letzte aus dieser Epoche der Warenhaus-Architektur erhaltene Bauelement seiner Art ist.